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08.11.2025 00:01 Alter: 21 days
Von: SH

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08.11.2025:

„Mein Papa hat Krebs“ – wenn Kinder mitbetroffen sind

zum Welttag „Kinder krebskranker Eltern“ am 8. November 2025



Zum Welttag „Kinder krebskranker Eltern“ am 8. November 2025 
ruft die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft zu mehr Offenheit und Unterstützung auf
Wenn Mama oder Papa an Krebs erkrankt, verändert sich das ganze Leben – für die Betroffenen, aber besonders für ihre Kinder. Plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Zwischen Angst, Unsicherheit und neuen Alltagsroutinen geraten Familien schnell an ihre Grenzen. Zum Welttag „Kinder krebskranker Eltern“ am 8. November 2025 macht die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft (SAKG) auf die Situation dieser Kinder aufmerksam und bietet betroffenen Familien gezielte Hilfe an.
„Ich habe gedacht, ich bin schuld, dass Papa krank ist – weil ich so oft wütend war und gemeckert habe.“

Solche Gedanken hört man in der Beratung nicht selten. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts erleben bundesweit rund 50.000 Kinder jährlich, dass ein Elternteil an Krebs erkrankt – in Sachsen-Anhalt betrifft das etwa 1.500 Kinder pro Jahr. Viele Eltern versuchen, ihre Kinder zu schützen, vermeiden Gespräche über die Krankheit – aus Sorge, sie zu belasten. Doch Schweigen macht Angst. Kinder spüren, dass etwas nicht stimmt, und beginnen, sich eigene Erklärungen zu suchen – oft voller Schuldgefühle und Fantasie.

„Kinder brauchen ehrliche, altersgerechte Worte, um verstehen zu können, was in ihrer Familie passiert“, erklärt Franziska Jockel, Psychologin und Psychoonkologin der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft. „Ehrliche Gespräche geben Halt und Vertrauen. Unser Ziel ist es, Eltern zu stärken, damit sie mit ihren Kindern offen über die Erkrankung sprechen können – auch wenn es schwerfällt.“

In den sechs Krebsberatungsstellen der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft finden Familien einen geschützten Raum, in dem sie reden, fragen und weinen dürfen. Hier ist Platz für alle Gefühle – für Angst und Wut, aber auch für Hoffnung und Zusammenhalt. Im Gespräch mit Psychoonkologinnen können Eltern lernen, wie sie schwierige Themen kindgerecht ansprechen.
Neben der emotionalen Begleitung geht es in der Beratung auch um ganz praktische Fragen:

  • Wie lässt sich der Alltag mit der Krankheit neu organisieren?
  • Wie reagiert man auf Rückzug oder Trotz?
  • Welche Hilfen stehen Familien finanziell zu, wenn ein Elternteil erkrankt ist?

Das Beratungsangebot der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft ist kostenfrei, vertraulich und offen für alle, die Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung oder im Umgang mit erkrankten Angehörigen suchen.